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HDMI-Standards – Die Unterschiede erklärt

Über HDMI kannst Du Bewegtbild- und Audio-Inhalte mit hoher Datenrate über ein einzelnes Kabel übertragen. Es können viel mehr Daten fließen, als es bei einem optischen Kabel der Fall ist. Von welcher Güteklasse sie maximal sind, entscheidet die Versionsnummer/der HDMI-Standard. Mittlerweile ist HDMI 2.2 (Stand 2025) angekündigt, doch diesen brauchst Du sehr wahrscheinlich nicht. Es kann aber sehr wohl sinnvoll sein, sich vor allem über die Unterschiede zwischen den HDMI-Standards 2.0 und 2.1 gewahr zu sein, wenn man im Bereich TV, Soundbar, Konsole und Blu-ray-Player die eigenen Bedürfnisse erfüllt sehen möchte.

Veraltete Technik: HDMI 1.0 bis 1.4

Im Jahr 2002 erschien HDMI in seiner Grundfunktionalität. Erstmals konnten nun einheitlich Video und Audio über ein einziges Kabel übertragen werden. In Sachen Audio-Qualität konnte Standard 1.0 direkt verlustfreie High-Resolution mit 24 Bit gewährleisten, was z.B. immer noch mehr Potenzial hat, als es diverse Musik-Dienste rund um Spotify Connect und YouTube bieten.

Bewegtbilder sind hingegen mittlerweile tendenziell schon veraltet. Der alte Standard konnte nur Full-HD (1920 × 1080 px) bei einer Bildwiederholrate von 60 Hz übertragen. HDMI 1.3 konnte ab 2006 dann Full-HD bei bis zu 120 Hz übertragen. Mit HDMI 1.4 (2009) kam dann zum ersten Mal 4K-Auflösung hinzu. Allerdings nur bei 30 Hz, die für uns Menschen dann gerade so flüssig aussehen.

HDMI 2.0

HDMI 2.0 erschien in 2013 und kann bereits 4K-Qualität (3840 × 2160 px) bereitstellen. Dies jedoch nur bei 60 Hz. Letzteres dürfte anspruchsvollen Gamern nicht gefallen. Klassisches Bewegtbild kann in HDR (High-Dynamic-Range) wiedergegeben werden. Es ist jedoch beim staitschen HDR 10 Schluss. Dynamisches HDR gibt es noch nicht.

Maximale Bandbreite: 18 Gbit/s

Maximale Auflösung und Bildrate:

  • 4K @ 60 Hz (3840 × 2160)
  • 8-bit Farbtiefe bei RGB oder 10-bit bei YCbCr 4:2:2

HDR-Unterstützung: HDR10

Audio: Bis zu 32 Kanäle, Unterstützung für eARC (Enhanced Audio Return Channel, erst ab HDMI 2.1 nativ)

Farbunterstützung: Rec. 2020 Farbraum, 4:4:4 Chroma Subsampling

Andere Features: Dual View, verbesserte CEC-Funktionalität, dynamische automatische Lipsync-Anpassung

HDMI 2.1

Der Standard HDMI 2.1 (2017) ist die erste Wahl für hohe Ansprüche im Bereich Gaming. Hier kannst Du 4K-Qualität bei 120 Hz übertragen, wie es sich beispielsweise in Kombination mit der PlayStation 5 und der Xbox Series X/S anbietet. Die maximale Bandbreite verdreifacht sich im Vergleich zum Vorgänger noch einmal fast.

Maximale Bandbreite: 48 Gbit/s

Maximale Auflösung und Bildrate:

  • 4K @ 120 Hz8K @ 60 Hz
  • 10K @ 30 Hz (selten genutzt)

HDR-Unterstützung: Dynamisches HDR (Dolby Vision, HDR10+)

Audio: eARC (Enhanced Audio Return Channel) für höhere Bandbreiten-Audioformate wie Dolby Atmos und DTS:X.

Gaming-Features:

  • VRR (Variable Refresh Rate): Reduziert Tearing und Stottern
  • ALLM (Auto Low Latency Mode): Automatische Umschaltung auf den Gaming-Modus
  • QMS (Quick Media Switching): Verhindert Schwarzwild-Bildaussetzer beim Wechsel zwischen Videos mit unterschiedlicher Bildrate
  • QFT (Quick Frame Transport): Reduziert die Latenz für reaktionsschnelle Spiele

Kompatibilität: HDMI 2.1-Kabel („Ultra High Speed HDMI Cable“) erforderlich für volle Bandbreite

HDMI 2.0 vs. 2.1 – Es ist noch ein bisschen komplizierter

Auch HDMI 2.0 kann eARC-Konnektivität (enhanced audio return channel) bieten. Einige HDMI 2.0-Geräte haben eARC per Firmware-Update erhalten (z. B. einige TVs und Soundbars von LG, Sony, Samsung). Jedoch war eARC in HDMI 2.0 optional und nicht standardmäßig vorgeschrieben. Als Gamer ist es daher besser, konsequent auf HDMI 2.1 zu setzen. Je mehr Anschlüsse am Endgerät zur Verfügung stehen, desto besser. Top-Fernseher bieten 3-4 Mal HDMI-eARC.

Gaming-Features (HDMI 2.1 exklusiv)

Feature HDMI 2.0 HDMI 2.1
Variable Refresh Rate (VRR) ❌ Nein ✅ Ja (flüssigere Bilder, weniger Tearing)
Auto Low Latency Mode (ALLM) ❌ Nein ✅ Ja (TV schaltet automatisch in Gaming-Modus)
Quick Frame Transport (QFT) ❌ Nein ✅ Ja (niedrigere Latenz, ideal für Gaming & VR)
Quick Media Switching (QMS) ❌ Nein ✅ Ja (keine schwarzen Bildpausen beim Wechseln der Bildrate)

HDMI 2.1a (2022)

  • Neu: Source-Based Tone Mapping (SBTM)
    • Ermöglicht eine dynamische Anpassung von HDR-Metadaten an das Display
    • Besonders nützlich für PC-Spiele und Videos mit SDR- und HDR-Inhalten gleichzeitig
  • eARC bleibt unverändert
  • Gaming-Features aus HDMI 2.1 bleiben bestehen

HDMI 2.2 – Die Zukunft

Im Januar 2025 hat das HDMI Forum die Spezifikation HDMI 2.2 vorgestellt, die bedeutende Verbesserungen in der Audio- und Videotechnologie mit sich bringt. Hier sind die wichtigsten Neuerungen:

Erhöhte Bandbreite

  • Maximale Bandbreite: HDMI 2.2 verdoppelt die Bandbreite von HDMI 2.1 auf 96 Gbit/s.
  • Unterstützte Auflösungen und Bildwiederholraten:
    • 4K mit bis zu 480 Hz
    • 8K mit bis zu 240 Hz
    • 10K mit bis zu 120 Hz
    Diese gesteigerte Bandbreite ermöglicht höhere Auflösungen und Bildraten, was besonders für zukünftige Anwendungen in Gamingvirtueller Realität (VR) und professionellen Displays relevant ist.

Verbesserte Audio- und Videosynchronisation

  • Latency Indication Protocol (LIP): HDMI 2.2 führt das Latenz-Indikationsprotokoll ein, das die Synchronisation von Audio und Video verbessert. Dies ist besonders vorteilhaft für komplexe Systeme mit mehreren Geräten, wie z. B. AV-Receiver oder Soundbars, und hilft, Lippensynchronisationsprobleme zu minimieren. 

Neues Kabel: Ultra96 HDMI

Verfügbarkeit

Die HDMI 2.2-Spezifikation wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 für Hersteller verfügbar sein. Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis entsprechende Geräte für Endverbraucher auf den Markt kommen. Erste Produkte mit HDMI 2.2-Unterstützung könnten frühestens Ende 2025 oder später erscheinen. 

Mit HDMI 2.2 wird die Grundlage für zukünftige audiovisuelle Technologien gelegt, die höhere Auflösungen, schnellere Bildwiederholraten und verbesserte Synchronisation bieten.